Unsere Aktionen und Nachrichten 2020

Wir haben 2020 einen neuen Vorstand gewählt

Unsere langjährige Vorsitzende, Ingrid Hemke, möchte kürzer treten und hat ihr Amt zu Verfügung gestellt. Frau Hemke ist uns aber nicht ganz verloren gegangen und unterstützt Agenda21 auch weiterhin tatkräftig. Neue 1te Vorsitzende ist Frau Anke Cornelius-Heide, ihr Vertreter ist Hermann Rohr.

von links: Gerhard Wiekhorst, Stefan Zier, Susanne Recknagel, Ingrid Hemke, Anke Cornelius-Heide, Hermann Rohr, Sabine Egge-Witt
regional kaufen
Unser Vorstandsmitglied Hermann Rohr, ein Kommunikationsexperten, entwarf als erste Maßnahme auf die Corona Pandemie die ansprechenden Banner und Plakate, die für den Einkauf vor Ort warben. Denn es sind die hiesigen Betriebe, die hier Gewerbsteuer zahlen, Veranstaltungen organisieren und die Vereine unterstützen. In einer konzertierten Aktion konnten wir so schnell auf den Lock-down im März reagieren.

Stadt Rallye

Team der Stadt Rallye
Sehr erfolgreich ist unsere Stadt-Rallye im Sommer 2020 gestartet. Viele Teilnehmender/innen hatten Spaß beim Rätseln und konnten die Fragen rund um Meldorf beantworten. Für 2021 planen wir weitere Rallyes: zu Cittaslow und zu Fairtrade und zur intensiveren Erforschung der Naturlehrpfade. Ihr seht, dass sich ein Blick auf unsere Website immer wieder lohnt. Seid ihr wieder dabei?

Meldorfs lange Kulturtafel

Eine großartige Idee von Hermann Rohr war die eine Lange Kultur-Tafel in der Gehstraße zu initiieren, die wir gerne unterstützten. HOELP und die Feuerwehr errichteten Tische und Bänke von Café Rosa bis Café Küste, wo zur Musik hiesiger Künstler*innen und der Musikschule gepicknickt und bei strahlendem Sonnenschein die für Meldorf so typische entspannte Atmosphäre genossen wurde. Klar ist: Dieses Event muss in 2021 wiederholt werden.
kulturtafel in Meldorf

Webseite, Facebook & Instagram

Mit Anja Kühne haben wir eine Internetbeauftragte gewonnen, die ebenfalls gleich losgelegte und die Website modernisierte. Außerdem bemüht sie sich um Clicks und Likes für Agenda 21 auf Facebook und auf Instagram. Da kann sie gut Unterstützung durch zahlreiches Teilen und Kommentieren brauchen.
Pilze sammeln in Krumstedt

Aktion: Pilze sammeln

Toll war es! Wir waren erfolgreich und hatten viel Spaß. Vielen Dank an Thomas Pruss für seine kompetente Hilfe und seine Geduld.

Toll war es! Wir waren erfolgreich und hatten viel Spaß. Vielen Dank an Thomas Pruss für seine kompetente Hilfe und seine Geduld.

Am Sonntag, den 1.Nov. ging es bei sonnigen 13 Grad los in den Krumstedter Wald. Wir waren ca. 2 Stunden unterwegs und haben zahlreiche Pilze gefunden. Die Ausbeute an leckeren, essbaren Pilzen konnte sich sehen lassen. Neben  Krauser Glucke und Maronenröhrling wurden auch Austernseitling, Hallimasch und viele andere Pilze gefunden. Alle hatten am Ende unserer Exkursion 1-2 Malzeiten zusammen. Bei einer gemütlichen Tasse Kaffee haben wir dann noch so einiges aus dem unerschöpflichen Wissen von Herrn Pruss über Pilze erfahren. Wir werden diese Veranstaltung im nächsten Jahr  mit Sicherheit wiederholen.

Aktuelle Informationen finden sie bei uns auch auf Facebook und Instagram

Faire Woche 2020 – ein inhaltlicher Rückblick

Unter dem Motto „Fair statt mehr“ stand das 12. UN-Nachhaltigkeitsziel “Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ im Fokus der Fairen Woche. Über Ausstellungen und Vorträge wurde auf die Gefahren und Folgen einer ungebremsten Globalisierung im Welthandel hingewiesen und Lösungsansätze präsentiert. Die Ausstellung „Make Fruit Fair“ in den Meldorfer Schaufenstern zeigte die Realität im Obstanbau. Vertrieben von einer immer gieriger werdenden Agrarindustrie flüchten viele Kleinbauern mit ihren Familien in die Slums der Großstädte. Landschaftliche Monokultur entsteht mit ihren negativen Auswirkungen auf Klima und Bio-Diversität. Dagegen setzt Fairer Handel auf Produktionskooperativen und erhält über existenzsichernde Löhne die kleinbäuerliche Infrastruktur.
In ihrem Vortrag beschäftigte sich Waltraud Waidelich vom Frauenwerk der Nordkirche, Mitglied im Trägerkreis der Kampagne für Saubere Kleidung, mit der Textilindustrie. Vor einem interessierten Publikum erinnerte sie an das in 2013 eingestürzte Fabrikgebäude Rana Plaza in Bangladesch, das sich ins kollektive Gedächtnis der Textilindustrie eingebrannt hat. Das Unglück war ein Weckruf, um die Arbeitsbedingungen der Näher*innen in den Blick zu nehmen. Erst durch erheblichen öffentlichen Druck wurden der Brandschutz und die Gebäudesicherheit verbessert und die großen Modefirmen zu Entschädigungszahlungen verpflichtet.
Aber es bleibt viel zu tun. 60 Mio Menschen, überwiegend Frauen, nähen Kleidung zu Hungerlöhnen unter Missachtung von Menschenrechten. Und zwar für Kleidung, die zum großen Teil auf dem Müll landet. Wussten Sie, dass

2 Mrd. Kleidungsstücke ungetragen oder kaum getragen weggeworfen und

20. Mrd. Kleidungsstücke nicht verkauft werden?

Die Produktion von 2 Mrd. Kleidungsstücken verschlingt 400.000 Tonnen Chemikalien, 30 Mio Tonnen CO², 10 Mio Tonnen Material und so viel Wasser, dass man den Starnberger See 4 x damit füllen könnte. Flächenverbrauch und Transportkosten noch gar nicht eingerechnet.
Die Unternehmensstrategie, neue Mode in möglichst hoher Frequenz in die Geschäfte zu bringen („fast fashion“), lässt das Mode-Rad immer schneller drehen. Immer lauter wird deshalb Nachhaltigkeit in der Modebranche gefordert.

Mehr Qualität statt Quantität. Die „Kampagne für saubere Kleidung“ setzt sich insbesondere für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, für existenzsichernde Löhne und für Einhaltung von Umweltschutz-Standards ein.
Viele Konsument*innen sind bereit, einen höheren Preis für nachhaltige Mode zu zahlen. Doch woran erkennen wir Kleidung, die wir guten Gewissens kaufen können? Labels sollen die Entscheidung erleichtern wie z.B.

Keines der Label deckt jedoch alle Nachhaltigkeits-Forderungen ab. Auch nicht der von Bundesentwicklungsminister Müller 2019 eingeführte Grüne Knopf, weil auch er noch nicht die gesamte Lieferkette berücksichtigt. Als Prüfnachweise werden über Audits erbrachte Kontrollen akzeptiert, die sich als unwirksam erwiesen haben.
Ein Umdenken ist erforderlich. Der Vortrag ermutigt zu hinterfragen, um mit öffentlichem Druck mehr Verbindlichkeit bei der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit in der Textilindustrie und in der Modebranche zu bewirken. Die Referentin machte deutlich, dass das Geschäftsmodell von Fast Fashion sich ändern muss. In der Corona-Pandemie haben viele Näherinnen ihre Arbeit und Teile des mageren Einkommens verloren, weil Aufträge storniert werden. Weitere Infos: www.saubere-kleidung.de
Auch junge Menschen beschäftigten sich mit den Herstellungsbedingungen verschiedener Produkte. Schüler der 9a der GMS, die seit 2018 Fairtrade-Schule ist, hatten sich mit den Produktionsbedingungen von Smartphones, Schokolade, Bananen und Textilien beschäftigt. Am Speakers Corner war der der richtige Ort, um die erarbeiteten Inhalte und Appelle an die Zuhörer*innen selbstbewusst und mit Nachdruck vorzutragen.
Die bisherigen Erfahrungen mit freiwilligen Vereinbarungen sind wenig ermutigend. Aber Menschenrechte brauchen Verbindlichkeit!
Die Ausstellung „Schafft Recht und Gerechtigkeit – zur Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards in globalen Lieferketten“ war im Meldorfer Dom zu sehen. Sie gab Einblicke in Menschenrechtsverstöße und Umweltschäden in den Lieferketten unserer Alltagsprodukte und zeigte Veränderungsmöglichkeiten durch ein Lieferkettengesetz auf.
Ein Lieferkettengesetz ist ein wichtiger Beitrag für eine gerechtere Welt, denn es verpflichtet Unternehmen gesetzlich dazu, menschenrechtliche Risiken in ihren Lieferketten zu analysieren und diesen vorzubeugen sowie transparent darüber zu berichten. Etliche deutsche Unternehmen sind zu mehr Verantwortung bereit und hoffen durch das von Minister Müller angeregte Lieferkettengesetz auf mehr Wettbewerbsgerechtigkeit.
Die Ausstellung betonte, dass ein Lieferkettengesetz nur dann wirksam ist, wenn es die ganze Länge der Kette abdeckt – von der Produktion der ersten Faser in Indien, über das Färben in China bis zum Verkauf der Jeans in Deutschland. Weitere Infos: https://lieferkettengesetz.de/
Noch basiert Fairer Handel vornehmlich auf Freiwilligkeit. Ein Dank deshalb an all unsere Partner, die mit ihren Aktionen und mit ihrem Angebot dazu beitragen, unsere Stadt ein wenig fairer zu machen.
Anke Cornelius-Heide, Agenda 21 für Meldorf e.V.

Innenstadt

Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass unsere Stadt grüner wird und haben einen Antrag an den Verfügungsfonds der In-nenstadtsanierung gestellt. Vielleicht habt ihr schon die Rosengitter im Gehstraßenbereich gesehen, die darüber angeschafft wurden. Zum Frühjahr sollen noch Blumenkübel das Stadtbild auffrischen. Wohlfühlatmosphäre – nicht nur für uns, sondern auch für die Urlaubsgäste.

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Sei dabei und mach mit, um unsere Stadt noch schöner und lebenswerter zu machen!

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Meldorf