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Der Wald als Lebensraum
Bei schönstem Herbstwetter fand ein Treffen einiger Mitglieder der Agenda 21 aus Meldorf mit Christof Vetter, dem Forstbetriebsleiter im Kreis Dithmarschen, statt. Unter dem Thema „Der Wald als Lebensraum“ wollten sie sich einen Eindruck verschaffen, wie es in Dithmarschen um den Wald bestellt ist. Während der Exkursion durch den Kreisforst Gudendorf konnte Christof Vetter auf sehr eindrückliche Weise schildern und zeigen, wie dieses Waldgebiet entstanden ist und welche Probleme es derzeit gibt.
Dithmarschen selbst ist derzeit der waldärmste Kreis in Deutschland und so überraschte die Erkenntnis, dass der Kreis von Natur aus eigentlich größtenteils bewaldet sein müsste, genauso wie der Rest von Deutschland. Die Gründe für die hier vorherrschende Waldarmut sind dabei vielfältig, aber meist durch Menschenhand gemacht. Sei es nun, dass das Holz früher für Wallanlagen, Kriegsschiffe genutzt oder bei der Eisen- oder Salzgewinnung verbrannt wurde, immer ergab am Ende eine Übernutzung der Wälder neue Freiflächen. Mit Einführung des Kunstdüngers konnten zusätzlich gerodete Flächen auch für die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden.
Der Kreisforst ist auf so einer Freifläche Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, 178,5 ha groß und damit als Wald noch recht jung und vergleichsweise klein. Interessant war überdies, dass die Ausmaße eines geplanten Militärflugplatzes aus dem 2. Weltkrieg noch deutlich zu erkennen sind. Auf dieser Fläche wird derzeit versucht, sie zu einer Heidelandschaft zu entwickeln, um Tieren und Pflanzen aus diesem Ökosystem einen Lebensraum zu geben. Hier wurde deutlich, dass die Renaturierung an sich auf dem sandigen Boden einiger Pflege bedarf, zumal zusätzlich dort verbotenerweise Müll abgelagert wird und Crossmotorräder tiefe Furchen im Boden hinterlassen.
An vielen Stellen konnte die kleine Gruppe dann auch feststellen, dass die Erhaltung des Waldes und eine Wiederaufforstung sehr schwierig ist und einiges an Fingerspitzengefühl und Knowhow erfordert. Ältere neben jungen Bäumen, Artenvielfalt anstatt Monokultur, untereinander verträgliche Arten sind nur einige Themen, die während der Exkursion untermauert mit konkreten Anschauungen diskutiert wurden. Die Entwicklung braucht sehr viel Zeit, mehrere Jahrzehnte, bis es ökologisch gesehen seinen Zweck erfüllt. Die „natürlichen“ Gefahren auf diesem Weg sind aber vielfältig: Borkenkäfer und andere die Bäume schädigende Insekten, Eschen- und Ulmensterben und, wohl eins der wichtigsten Einflüsse, die Spätblühende Traubenkirsche, die sich als fremdländischen Baumart invasiv im Wald verbreitet und gerade jungen Pflanzen das nötige Licht zum Wachsen nimmt.
Christof Vetter und seine Mitarbeiter haben damit alle Hände voll zu tun, den Kreisforst Gudendorf ökologisch sinnvoll zu pflegen. Dazu ist es auch notwendig, ihn unter ökonomischen Gesichtspunkten zu bearbeiten. Als Forstbetrieb kann so ein Teil der Kosten refinanziert werden und kommt dem Wald letztendlich wieder zugute. Ziel ist es, die Kreisforsten als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu erhalten. Und so freut sich der Kreisförster über jeden Menschen, der den Wald in seiner Natürlichkeit zu schätzen weiß und auch so behandelt, eben auch als Lebens- und Erholungsraum für die Menschen.
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